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Nach 6 Monaten Tour war Lonavala mit guter Eisenbahnanbindung
nach Bombay (Mumbai) der letzte Aufenthaltsort unserer Reise. Im Nachhinein
konnten wir verstehen, daß dieser schöne Platz mit angenehmen
Klima und gutem Essen ein idealer Ein- und Ausstiegsort für Indien
ist, wenn man Bombay anfliegt, oder wenn man Indien von dort wieder
verlässt.
Von Lonavala ging es dann zum Flughafen Mumbai, um wieder zurück
nach Düsseldorf zu fliegen.
Nun die einzelnen Etappen:
0. Mumbai
----- Shirdi : Wir erreichten Mumbai (Bombay) Anfang Oktober, gerade
als die letzten Regen des Monsoon fielen. Es war nachts und schwül.
Ein Taxi brachte uns vom Airport zu einem der zahlreichen Privatbus-stände,
von wo ein Bus Richtung Nasik fuhr. Erst mal weg von dieser riesigen
und teuren Stadt mit schlechter Luft. Kein Interesse!
In der Nähe von Nasik, 200km weiter, gibt es schon die ersten heiligen
Plätze wie Trmbakeshwar, einem großen Shivatempelplatz, oder
die Quelle des heiligen Flußes Godavari. Da aber solche heiligen
Plätze einen herben Kulturschock auslösen können, ging
unsere Fahrt erst nach Shirdi, einem kleinen Ort, der eigentlich keine
besonderen Sehenswürdigkeiten hat, außer einem kleinen Samadhi-tempel
eines sehr bekannten Heiligen, des sogenannten "Sai-Baba",
dem Original Shirdi-Wala. Viele Hindu- und Moslempilger aus ganz Indien
kommen her, um diesem mit göttlichen Kräften ausgestatteten
Heiligen gleichermaßen zu verehren. In Shirdi verschmelzen diese
beiden, an vielen Punkten gegensätzlichen Religionen, zu einer.
Etwas außerhalb von Shirdi ist noch ein interessanter Hanuman-Tempel.
Shirdi, wo einst dieser Heilige Mann gelebt hat, sollte uns den ersten
Kulturschock so weich wie möglich machen. Shirdi-
Wala Sai- Baba: „ If you look to me, I´ll look to you.”
Es klappte auch ganz gut, denn in Bombay Lehrgeld zu bezahlen, kann
unter Umständen recht teuer werden. Nach wenigen Tagen hatten wir
es wieder drin, diese andere Welt. Der Geruch, Geschmack, die Geräusche,
das Gefühl und die Vision, wir erlebten eine wahre Orgie unserer
Lernsinne. Es ging los, Mutter Indien hatte uns auf ihrem Schoß.
Schnell stockten wir unsere Ausrüstung mit den ersten indiengerechten
Sachen auf, die wir für unterwegs benötigten. Mosquitorepellent,
Gepäck, Kleidung, Koch-utensilien, Gewürze u.s.w . So, fürs
Erste ausgestattet, wollten wir uns nur noch an einem ruhigen Platz
aklimatisieren. Wir hatten Zeit und wollten die indischen Verhältnisse
und Einflüsse mit Bedacht verarbeiten. Dafür war unser unser
erstes Ziel auf dem Weg nach Chhattisgarh: "Omkareshwar" wie
geschaffen.
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1.
Shirdi ----- Omkareshwar :Nach drei Tagen verließen wir dann
Shirdi mit einem komfortabelen Überlandbus und fuhren 20 Stunden
Richtung Norden, in die Nähe des Narmadaflusses in Madhya-Pradesh
(Nirmar). Das erstes Ziel war eine heilige Insel in diesem Fluss. Wir
lebten dort im Dschungel nach der Kunst und den Regeln der Wanderasketen,
Pilger, oder
anderen Reisenden mit spirituellem Motiv. Entweder im Freien an geweihten
Plätzen, oder in den Tempeln der vedischen Götter. Diese Tempelherbergen
werden "Dharmasala" genannt. Wir besuchten die heiligen Stätten
auf der Insel und der Umgegend und ließen uns die Überlieferungen
aus Mythologie und Geschichte Omkareshwars von den Einheimischen erzählen.
Tulsi unsere Tochter, gerade 3 Jahre alt, mußte erst mal lernen
sich " Offroad " zu bewegen. Aber es machte ihr einen Riesenspaß
im Fluß zu baden, Zweige und Kuhdung fürs Feuer zu suchen und
mitzuhelfen die Affen zu vertreiben. Die bunte Götterwelt welche
sich vor unseren Augen auftat, beeindruckte sie positiv. Nach drei Wochen
Eingewöhnung wurde es dann Zeit, um weiter zu ziehen. Fumiko hatte
beim Bad im Fluß eine Kontaktlinse verloren, so hatten wir auch
schon unser zweites Ziel. Stadtleben war angesagt und es hieß: erst
einmal so ein Teil auftreiben, was aber in dieser Gegend unmöglich
ist. Gut, daß sie noch eine Brille mithatte. Nur in Großstädten
gibt es so etwas. Also auf nach Nagpur, die nächstliegende Stadt
in unserer Richtung.
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2. Omkareshwar ----- Nagpur/ Ramtek:Es gibt keine gute Verbindung
zwischen Omkareshwar, Khandwar und Nagpur, weder mit dem Bus oder dem
Zug. Der Trip mit einem Überlandbus war so etwas wie eine Tortur,
fing aber ganz lustig an. Von Khandwar bis zur Grenze nach Maharasthra
waren die Straßen gar nicht mehr befahrbar. da es kurz nach der
Regenzeit war und die Strassen noch nicht repariert waren. Es ging dann
nachts durch Felder und Wiesen neben und entlang der Straße. Der
Bus konnte nicht anhalten, da er auf Schwung bleiben mußte, um nicht
im Schlamm stecken zu bleiben. Manche
machten sich schon in die Hose und ich war, da wir auf der Rückbank
saßen und es schon Nacht und dunkel war, drauf und dran aus dem
Fenster zu pinkeln, was aber durch das Schaukeln und wanken des Busses
verhindert wurde. Es bestand wirklich die Gefahr heraus zu fallen. Also
gab ich auf. Es ist besser vor solchen Touren nicht zu viel zu trinken....
....oder zu essen. Bild »
Mit
der Grenze von Madhya-Pradesh nach Maharasthra war dieses Abenteuer dann
überstanden, denn Maharasthra ist ein reiches Land in Indien und
die Straßen in bestem Zustand. So kamen wir nach Nagpur, gaben die
Kontaktlinse in Auftrag und nutzten die Zeit der Fertigung um uns in der
Nähe von Nagpur nach schönen Plätzen umzusehen. Wir fanden
Ramtek etwa 40 km. entfernt. Gut für einen Tagesausflug. Mit einem
Minibus fuhren wir zu dem 5km. vom Ort entlegenen Ramtempel, der eine
Bergspitze mit gewaltiger Aussicht auf das umliegende Land krönt.
Nach Besichtigung des Ramtempels und einem kleinem Gottesdienst ( Pooja
) spazierten wir den Berg hinunter, um zum " Ramsagar- " See
zu kommen.
Der See ist von schönen Tempelanlagen umgeben. Gegen Abend ging es
wieder zurück nach Nagpur. Wir bekamen die Linse und entschieden
uns.........
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3.
Nagpur ----- Kaleshwar:........da es um diese Jahreszeit, nachts in
diesen Breitengraden etwas kühl war und um uns nicht mit zu vielen
Decken zu belasten, in wärmeres Gebiet zu fahren. Also auf: Mit dem
komfortabelen Zug von Nagpur Richtung Süden. Aber wohin im Süden?
Auf der Landkarte fanden wir einen Platz im nördlichen Andhra-Pradesh
namens Kaleshwar. Er hatte die Besonderheit, daß sich dort drei
Flüsse treffen (trivedi-Sangam). Uns war bekannt, daß solche
Sangams als heilig gelten, und wie alle heiligen Orte etwas besonders
Beeindruckendes haben. Auch verrät der Ortsname (durch die Endung
"eshwar"), daß es ein heiliger Platz sein müßte,
und es wurde unser spontanes Ziel. Wir hatten richtig kalkuliert. Am Pilgerzentrum
des Sangams der Flüsse Godavari, Pranahita und Sarasvati fanden wir
einen sehr alten Shivatempel mit einer in Indien einmaligen doppelten
Shivalingam als verehrungswürdiges Objekt.
Ein schöner Platz. Das Sangam war grandios. Rötliches Wasser
vom Pranahita, blaues vom Godavari und transparentes Wasser vom Sarasvati
mischen sich hier. Pilger aus Südindien und aus der näheren
Umgebung kamen her um Gott Shiva zu verehren und ein Bad an dem heiligen
Sangam zu nehmen. Wenn man aber wie wir von Norden kommt, ist es recht
umständlich Kaleshwar zu erreichen. Nach dem letzten Ort in Maharasthra
sprach auch keiner mehr Englisch oder Hindi. Die Menschen in diesem Stammesgebiet
sind abweisend und leben unter sehr harten Bedingungen. Einige Tage hielten
wir es aus, mußten uns dann wieder ein neues Ziel suchen, denn wir
kamen mit der Mentalität der Menschen nicht klar. Es waren noch nie
Fremde hier, und die Leute konnten schlecht damit umgehen. Es ist in Indien
eher selten, daß so etwas an Pilgerplätzen vorkommt, da eigentlich
immer Ortsfremde da sind. Nun hatten die Einheimischen aber einen tiefschwarzen
Komplex und so etwas Weißes wie diese Familie noch nie " live
" gesehen. Eine Verständigung war nur über Körpersprache
möglich. Zum Glück trafen wir einen Studenten aus Hyderabad
der als Pilger hier war. Er konnte in gewissem Maße vermitteln,
aber nicht die neugierige Aufdringlichkeit der anderen Pilger mildern.
Zudem wurde Tulsi krank, es war tagsüber zu heiß, die Atmosphäre
war irgendwie krank, ungewohnte südindische Nahrung und der Stress
mit den Leuten die uns keine Privatsphäre gönnten. Also, nichts
wie weg, erst mal wieder in etwas zivilisiertere Gefielde. Kontakt mit
Eingeborenen ist nur in ganz seltenen Fällen so stressvoll. Oder
es war einfach noch zu früh für uns, so etwas zu unternehmen.
Wir waren ja erst einen Monat in Indien.
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4.
Kaleshwar ----- Tadoba- Nationalpark: So zogen wir wieder Richtung
Norden, überquerten aber diesmal aber das Sangam der 3 Flüsse
mit einem Boot, und mußten dann 2 Std. auf einem Ochsenkarrentaxi
unter praller Sonne vom Ufer über kilometerweite Sandflächen
bis zur Grenze Andhra-Pradesh- Maharasthra. Dort angekommen war diese
drückende Stimmung der Menschen schlagartig verschwunden. An der
Grenze erfuhren wir über eine Hirnhautentzündung-Epedemie in
der Gegend, aus der wir gerade kamen. Es erklärte einiges.
Tempel der Gond- Tribals
Dann begaben wir uns in den Tadoba- Nationalpark in der Nähe
von Chandrapur. Das beste was wir tun konnten. Bevor man in einem der
indischen Nationalparks herbergen kann, muss man sich in der nächsten
größeren Stadt eine Reservierung besorgen. Das taten wir in
Chandrapur, gingen in den Markt um noch einen Sack voll mit Proviant für
eine Woche zu kaufen, und verschwanden in die Einsamkeit des Dschungels.
Tulsi war sofort wieder gesund, und erfreute sich an den Tieren die man
auf Excursionen mit dem Jeep oder zu Fuss beobachten konnte. Fern von
allem Treiben genossen wir die ruhige Umgebung am See, der vor unserer
Hütte lag. Direkt an oder in den See, konnten wir nicht, wegen der
Krokodile. Eine alte ausgediente Dampfwalze welche die Strasse bis hier
gewalzt hatte und ihren Geist vor vielen Jahren aufgegeben hatte, stand
im Dschungel herum und diente Tulsi als Klettergerüst und Spielplatz.
Ein guter Platz zum Relaxen. Ein kleiner Tempel (Bild) in der Nähe
wurde von Tribals oder Ureinwohnern besucht. Nur am Wochenende kamen ein
paar Parkbesucher, die aber abends den Park wieder verlassen mußten.
Dann hatte man wieder Natur pur. Eine Woche blieben wir und wurden jeden
Morgen von einer Affenhorde geweckt, die über das Wellblechdach unseres
Bungalow jagte.
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5/6.
Tadoba ----- Rajim/ Champaram: Dann steuerten wir unser eigentliches
Ziel an, welches wir uns schon in Deutschland ausgesucht hatten. "Chattisgarh"
heisst die Gegend und liegt im östlichen Madhya-Pradesh,(inzwischen
ein eigener Staat in Indien) wo es noch keinen Tourismus gibt und den
Menschen so etwas noch fremd ist. Da gibt es immer etwas zu erkunden.
In Raipur der Distriktstadt stockten wir wieder solche Artikel auf, von
denen wir wußten, daß sie in der nächsten Zeit nicht
mehr erhältlich sein werden. Lebensmittel und Seife bekommt man überall,
aber z.B Milchpulver oder Ghee o.ä. aber nicht mehr.
Die Plätze die wir nun besuchen sollten, waren uns völlig
unbekannt, man findet sie auf kaum einer Karte. Wir hatten in der Nacht
als wir in Raipur ankamen, eine eigenartige Begegnung mit ein paar randalierenden
Jugendlichen, die uns aber außerordentlich freundlich kamen, Tee
spendierten und uns über fünf sehenswerte Plätze im Umkreis
von 150km erzählten, die wir uns dann wieder spontan zum Ziel machten.
Drei Plätze davon waren an dem großen Fluß Mahanadi.
Unsere erste Station sollte Champaram und Rajim sein. Die Orte liegen
ca.30km auseinander. Wir bezogen in Champaram in einer Dharamsala (Pilgerherberge)
Quartier und fanden uns sehr überrascht über die Schönheit
und Reichtum dieses Platzes. Vaishnava-Pilger aus Gujarat im Westen Indiens
kamen her, da hier die Geburtsstätte von Sri-Vallabha-Acarya einem
Vaishnavalehrer ist. In ein paar Tagen hatten wir Champaram erkundet und
fuhren nach Rajim um einen von uns dort vermuteten Tempelplatz zu suchen.
Auch hier treffen sich wieder 3 Flüsse. Ein Shivatempel steht auf
einem Sockel (welcher in der Regenzeit unter Wasser ist) mitten in diesem
"Treffen" der Flüsse. Am Ufer war eine uralte Vishnu-Tempelanlage
(Bild: Rajeev- Lochana) in vollem Betrieb. Die Priester waren sehr freundlich
und wir bekamen Einladungen und Geschenke von ihnen.
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7.
Rajim ----- Sihawa/ Nagri Nach diesem erholsamen und gemütlichen
Platz machten wir uns auf den Weg zur Mahanadi-quelle in der Nähe
von Nagri. Dreißig Kilometer harte Dschungelpiste bis nach Sihawa
mußten wir in Kauf nehmen.

Shringri- Rishi (heiliger König) |
Irgendwo
in einer Kurve der Strasse hielt der Bus und der Fahrer sagte: es wäre
nun Sihawa. Im Dorf gab es keine Unterkunfsmöglichkeit. Hier war
vorher noch nie ein Europäer, auch keine Pilger oder ähnliches.
Es war einfach ein heiliger Platz, der nur den lokalen Bewohnern in dieser
Gegend bekannt war und geschätzt wurde. Mit der Unterkunft ergab
sich aber erfreuliches. Beim indischen Straßenbau gibt es sogenannte
PWD-Rasthäuser für die Inspektoren und die mit der Wartung der
Strassen beauftragten Ingieneure. So etwas gab es hier etwas außerhalb
des Dorfes. Wir mussten uns eine Genehmigung vom Straßenbauamt in
Nagri holen und bekamen ein Luxuszimmer.
Nebenbei lernten wir einen Beamten kennen, der uns anschließend
die Gegend zeigte. Er widerum kannte jemanden mit einem Jeep, so wurde
es ein leichtes, in die Sihawa- umgebenden Dschungel zu kommen, wo in
alten vedischen Zeiten die Wohnstätten der sieben heiligen Könige
(Rishis) waren. Dieser Platz mit der Mahanadiquelle hat uns sehr stark
beeindruckt
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8/9.
Sihawa --- Bastar --- Borra- Höhlen (Araku- Valley)Als wir alles
gesehen hatten verabschiedeten wir uns von den lieben Bürgern Sihawas
und machten einen Sprung ins Tribalgebiet von Bastar im südlichen
MP. Es war kurz vor dem Milleniumswechsel, so bekamen wir keine Reservierung
für diese Art von Rasthäusern.
 |
Der Indravatifluss hat
in der Nähe von Jagdalpur einen sehenswerten Wasserfall. Auch
dieses Rasthaus war ausgebucht. So entschlossen wir uns zu den Borra-höhlen
zu fahren. Die Eisenbahnstrecke von Jagdalpur nach Vishakapatnam
geht über gebirgiges Tribalgebiet mit vielen Tunneln durch
Ananas-und Kaffeeplantagen. Eine aufregende Fahrt mit den buntgekleideten,
fröhlichen Eingeborenen im Abteil.
« Bild: Tribalfrauen im Araku-Valley |
Da die Borra-Höhlen
im Gebirge sind, muß man sich in einem in der Nähe gelegenen
Holiday-für- Inder-resort um Unterkunft bemühen, was zu der
Zeit kein leichtes war. Indische Touristen aus Calcutta hatten hier schon
alles überbelegt. Nach ausgedehnter Suche fanden wir doch noch ein
Zimmer. Nur für einen Tag. Es war ein Abenteuer und recht schwierig
zu den Höhlen zu kommen. Aber sie waren die Anstrengung und einen
Tagesausflug wert. Von dort fuhren wir dann zur Ostküste Indiens,
nach Vizianagaram einer modernen Kleinstadt.
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10.
Borra ----- Tirupati/ Tirumala: Es war Neujahr 2000 als wir in Vizianagaram
unser Gepäck am Bahnhof zur Aufbewahrung gaben, und nur mit Umhängetasche
und Decke entlang der Ostküste zum reichsten Tempel in Südindien
nach Tirupati/ Tirumala in den Saptagiri-bergen fuhren.
Dort angekommen war alles so überwältigend, daß ich ganz
vergaß zu fotografieren, großteils ist es auch nicht erlaubt.
Ein Pilgerstrom aus ganz Indien zieht täglich an den Lotusfüssen
von Bala´ji einer Form von Vishnu vorbei, um seine Segnung zu bekommen.
In normalen Zeiten sind es bis zu 800.000 Menschen täglich. Bei Festlichkeiten
sind es bis zu 3 Millionen Pilger die "oben" in Tirumala sind,
die versuchen einen Blick auf Bala´ji zu werfen, und sich dafür
in kilometerlangen Schlangen anzustellen
Es ist ein riesiger fließender
Strom von Pilgern, die sich auf den Berg begeben. Jedem Pilger ist
es erlaubt 24Std. "oben" auf dem Plateau zu sein, und
muß dann Platz für den nächsten Besucher machen.
Die ganze Stadt mit eigener Infrastruktur, Kraftwerken und Flughafen,
Bus und Transportservice, besteht nur aus Pilgerherbergen welche
für jeden eine Nacht gratis sind. Alles gehört Bala´ji
, Gott Vishnu. Der Tempel, verwaltet diese Stadt Gottes. Wir als
westliche Touristen konnten für drei Tage "oben"
bleiben. |

Tirumala Hanuman |
Rauchen,
Alkohol und jegliche Form untugendhafter Handlungen sind absolut verboten.
Ansonsten ist alles frei, jeglicher Busservice zu den "holy Spots"
oder durch die Stadt, Unterkunft, Verpflegung und Rückfahrt nach
"unten"
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11/12.
Tirupati ------ Kalahasti ------ Mahanandi: Nicht weit von Tirupati
liegt der Ort Kalahasti mit einem sehr schönen Vayu-dem Windgott-Tempel.
Auch hier galt es nur einen Tag zu bleiben. Der alte schöne Tempel
war sehr beeindruckend, aber auch hier hatten die Einheimischen "Ladehemmung".
Die Skepsis uns gegenüber, und das Problem wie sie uns nahetreten
könnten, ohne was falsch zu machen, verhinderten Kommunikation.
 |
Wieder in entgegengesetzer Richtung suchten wir den
Ort Mahanandi auf. Anlaß war der Name dieses Platzes, der
uns darauf schließen ließ, daß es ein mystischer
Platz sein muss. War es dann auch, nur in ganz anderem Zusammenhang
wie wir es uns ausgemalt hatten. Unterkunft fanden wir wieder in
der tempeleigenen Herberge und konnten für ein paar Tage ein
wirklich besonderes Wasser, welches aus einer heiligen Quelle kam,
genießen.
« Mahanandi- Tempel |
Aus der Quelle
schöpften wir neue Kraft und setzten die Reise fort, um einen anderen
Tempelplatz am heiligen Fluß Godavari aufzusuchen.
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13.
Mahanandi ----- Bhadrachalam: Diese Gegend in die wir fuhren war uns
aus dem "Ramayana" bekannt, einem indischen Epos in dem die
Geschichte um eine Inkarnation Gottes namens Rama erzählt wird. In
Parnasala 30km. von Bhadrachalam entfernt, entführte der Dämonenkönig
Ravana, Rama´s Frau Sita. Die Hütte und der Waschplatz der
Exilbewohner des Dschungels Sita, Rama und Laxmana sind die Attraktion
an diesem wunderschön gelegenen Platz am Godavari. Der Felsen auf
dem Sita immer ihren Saree nach dem Waschen getrocknet hatte, hat die
Farben und Muster des Sarees angenommen. Pilger besuchen noch einen Ramatempel
am Ufer des Flusses
Es
wurde Zeit an unser deponiertes Gepäck in Vizianagaram zu denken.
So mußten wir erst nach Rajamundry, einer Hafenstadt an der
Ostküste. Der kürzeste Weg dorthin war mit einem Frachtboot
auf dem Godavarifluss bis zu seiner Mündung. Auf geladenen
Säcken mit getrock-neten Chillischoten mußten wir es
uns für einen vollen Tag bequem machen. Auf der Tour hörten
wir von einem weiteren heiligen Platz, dessen Geschichte auch in
der Ramayana erwähnt wird. Auf einem dieser "Steamer",
wie die Frachtboote genannt werden, ging es dann durch den unbewohnten
Dschungel bis Rajamundhry. Am Ende des Dschungels und zu Beginn
des Deltas steht ein riesiger Tempel mitten in dem dort schon sehr
breiten Godavari. |

Auf dem Godavari |
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14/15.
Bhadrachalam -- Vizianagaram -- Sirpur -- Amarkantak: Von Rajamundry
fuhren wir wieder zurück nach Vizianagaram, denn das Gepäck
kann nur einen Monat deponiert werden. Wir holten es ab und wollten jetzt,
wo das Klima etwas wärmer wurde, in die Mahadeo-Berge nach Amarkantak
zur Quelle des heiligen Flusses Narmada.
Vorher aber, um doch noch etwas Zeit zu schinden und da es mit auf dem
Weg lag, machten wir einen einwöchigen Stop in Sirpur, am Mahanadi.
Auch ein Platz ohne Erfahrung mit Fremden. Hier konnten wir uns einigen
und bekamen die Festhalle eines Tempels um dort zu leben. Sirpur besteht
nur aus Tempeln und alle sind von freundlichen Familien bewohnt.

Amarkantak: Kali- Baba |
Endlich
war es soweit. 60km ging die Fahrt von Bilaspur durch tiefen Dschungel
nach Amarkantak. Einen Monat wollten wir dort bleiben und uns der
Gesundheit und Wellness widmen. Dafür sind die heiligen Plätze
immer gut, manche sind dafür ideal, andere weniger (wenn in
einer Stadt gelegen ). Amarkantak gehört zu den Idealen. Ruhe
und Meditation waren für uns angesagt. Tulsi begrüßte
dieses Vorhaben auch, denn so eine Tour wie wir sie bis hier gemacht
hatten, strengt natürlich auch an. |
Einen ganzen
Monat blieben wir im tiefen Wald mit Yogis und Asketen, sahen und erlebten
viel beeindruckendes im Garten der Götter. Hier waren Gott, Mensch
und Natur in voller Harmonie. Dieser Platz war das "Highlight"
unserer Reise. Frisch und erholt verließen wir Amarkantak um dem
nächsten heiligen Ort unsere Ehre zu erbieten.
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15.
Amarkantak ----- Jabalpur/ Marmorfelsen ----- New-Delhi
Dafür
fuhren wir nach Jabalpur und mieteten uns in einem Hotel ein. Die
Attraktion hier waren die Marmorfelsen in der Nähe (20 km ).
Auch am Narmada gelegen, ist das sogenannte " Bhera-ghat"
eine guter Tagesausflug von Jabalpur. Eine Narmada-kaskade mit Schluchten
durch weiße Marmorfelsen, kann teils mit Booten befahren werden
und ist ein besonderes Erlebnis. Den Anfang dieser Schluchten macht
ein schöner Wasserfall mit folgenden Stromschnellen. Da es
hier auch ein heiliger Platz ist, leben Asketen in den Felsen ein
enthaltsames Leben und praktizierten Yoga.
Damit hatte sich unser eigentliches "Thirta-yatra" auch
getan. |

Jabalpur Bhera-Ghat: Marmor-Felsen (Marble-Rocks) am Narmada |
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16.
New Delhi ----- Lonavala: Unsere
letzten Stationen auf dieser Tour waren New- Delhi und Lonavala in der
Nähe vom Mumbai, welches keine heiligen Plätze sind. Aber auch
dort gibt es schöne Fleckchen. Es war schon Ende Februar und wir
dachten an unsere Rückfahrt nach Deutschland, die Anfang April sein
sollte. Darum machten wir einen Riesensprung von Jabalpur nach New-Delhi.
Shopping war angesagt. 60kg. war uns erlaubt im Flugzeug mitzunehmen.
Da es in Indien viele praktische und preisgünstige Artikel gibt,
machten wir dieses Maß auch voll. 14 Tagen blieben wir in New-Delhi,
kauften was wir brauchten und gingen dann in den Endspurt.

Lonavala:
buddhistisches Höhlenkloster |
Damit
wir am Tage des Rückfluges den Airport ohne viel Aufwand erreichen
konnten, bot sich uns ein schöner Platz in der Nähe (130 km.)
von Bombay an. Dieser Platz sollte Lonavala in Maharasthra sein. Eine
schöne Hillstation, welche besonders in der heißen Zeit von
Ende April bis zur Regenzeit, wenn sich das Klima wieder abkühlt,
von Indern genutzt wird. Während unseres Aufenthaltes war noch
keine Saison und unser Aufenthalt dementsprechend billig. 10 Tage genossen
wir noch unseren verbleibende Zeit in Indien und besuchten von dort
die Bhaja- Höhlen, welche vor urlanger Zeit von buddhistischen
Mönchen als Monastery oder Kloster genutzt wurden. Onkel Toni der
Hotelbesitzer des Janata- Hotels nahm sich unser an, da wir zu der Zeit
(out-Saison) die einzigsten Gäste waren, besorgte sich ein Auto
und zeigte uns die sehenswürdige Umgegend bis nach Poona.
Von Mumbai- Airport flogen wir dann wieder zurück nach Deutschland
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Wieder daheim: Die 6 Monate vergingen wie im Fluge. Viel
hatten wir erlebt, gesehen und dazugelernt, ohne größere
Probleme bewältigen zu müssen. Hier möchten wir dem erhabenen
Veranstalter allen kosmischen Geschehens für diese großartige
Tour danken. Natürlich auch allen Wesen, die uns bei diesem Opfer
unterstütz haben und unseren Aufenthalt in Indien sehr angenehm
gemacht haben; allen Mitwirkenden dieses "Thirta-yatra": Den
Pflanzen, den Tieren, den Halbgöttern, und den Menschen (besonders
den Riksha- fahrern).
Indians, you are great! " Danyavad "

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