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Heilige Plätze und Tempel


Tempel und heilige Plätze sind die bevorzugten Reiseziele wie auch Urlaubsorte der Hindus. Als westlicher Besucher auf einer Reise in Indien sollte man wissen, daß bis auf ganz wenige Ausnahmen, alle Tempel ein rein vegetarisches und alkoholfreies in kurz: ein tugendhaftes Umfeld haben. Bei Tempelbesuchen oder bei Aufenthalten an heiligen Plätzen sollte man dies respektieren. Gleichgültigkeit demgegenüber ist in Indien sträflich und kann unter Umständen in einem Disaster enden. In Nepal dagegen oder je nördlicher (Himalaya) die Hindus leben, werden auch Blutopfer für gewisse Göttinnen praktiziert.

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Hindutempel sind, wenn auch nicht immer so offensichtlich wie auf dem Bild, eine durchwachsene Einigkeit von Gott, Natur und menschlicher Kultur
Durchwachsener Hindutempel
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Es gibt kein zweites Land auf dieser Erde, wo zwischen Gott, der Natur und den Menschen solch eine ausgeprägte Intimität herrscht wie bei den Hindus in Indien. Der ganze Lebensweg ist eine disziplinierte religiöse Praxis. Durch strikten Vegetarismus offenbart sich ein gewaltloses Bewusstsein und zeigt sich in der bunten Vielfalt der Verehrung, der Integrität des Göttlichen im täglichen Leben, wie auch im hingebungsvollen Ausdruck in Handwerk, Kunst und Architektur der zahllosen Tempel. Darin wird Gott als Brahman, Paramatman oder Bhagavan, die Götter (Devas), Himmelswesen verschiedener Art, Heilige Könige (Rishis), berühmte Gurus und Persönlichkeiten (Samadhi-Tempel) usw. verehrt.
Gottesdenkmäler oder Tempel werden in Indien "Mandir genannt. Das bedeutet soviel wie "In Nähe der Denkkraft".


Drei Bäume, Peepal, Neem und Banyan
dienen hier als Tempel für die Dreieinigkeit der
Götter Brahma (Schöpfer), Vishnu (Erhalter) und Mahesh/ Shiva (Zerstörer).
Die Plattform ist ein schattiger Treffpunkt, oder Schlafplatz für Pilger und Besucher des Ortes.

Da in Indien Schlangen auch als Götter verehrt werden, findet man solche Nag- Devta Tempel oft ausserhalb von Ortschaften



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In allen älteren Tempelanlagen findet man exellente Handwerksarbeiten
Man kommt zum Tempel um ein Begegnung (Darshan) mit der jeweiligen Gottheit zu haben, um am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben, man meditiert, oder praktiziert Yoga zur Selbst- und Gottesverwirklichung. Dort schaltet man vom illusionären, körperlich Weltlichen ab. Andere begeben sich auf religiösem Weg in die farbenfrohe Welt der Götter. In Zeremonien mit Ritualen oder in Gottesdiensten opfern sie Naturalien an diesen Stätten der Begegnung (Darshan) mit dem Spirituellen. Das Ur- Motiv eines Tempelbesuches ist eine innige Hingabe der Menschen zu Gott oder den Göttern. Dort ist Platz für alle Menschen die den Spirit oder die Transzendenz massieren wollen, Blumen schenken, etwas opfern oder zum gemeinsamen Verzehr mit Gott etwas kochen möchten. Sie kommen um mit Tanz, Musik und Spiel die Götter zu feiern, oder um mehr über das Göttliche und der vedischen Philosophie/ Religion zu erfahren. Körper, Sinne und Geist kommen durch die Schönheit der Tempelanlagen und der gesunden Atmosphäre voll auf ihre Kosten.
----- Die Gasthäuser der Götter -----

Alle Aktivitäten im und in der Nähe von Tempeln oder an heiligen Plätzen sind immer in der Erscheinungsweise der Güte. Ein gute Voraussetzung, wenn man in Ruhe und ohne Angst leben oder reisen will. Durch Eigendisziplin bedarf es dort keiner Präsenz einer weltlichen Polizei.
Lebenserhaltend sind die Tempel und die dazu gehörenden Herbergen für alle, die dem Weltlichen ganz entfliehen wollen und ausschliesslich in Gottes spiritueller Welt ihr Heil suchen. Sie haben deshalb keine Zeit für Erwerb oder Einkommen und sind auf die Güte Gottes angewiesen. Man trifft Mönche, Priester, enthaltsame Asketen, Yogis, Philosophen und Sadhus, auch die Wissenden und Weisen, die entweder in Tempelnähe, an heiligen Plätzen in Ashrams leben, oder als Pilger auf Durchreise sind. Hier geben sie ihr Wissen an die, welche durch Erwerb und Einkommen keine Zeit fürs Spirituelle haben, weiter. Da auch in allen Tempeln mit regem Verkehr, jeden Tag mit Liebe und Hingabe Delikatessen für Gott gekocht werden, können mit den Überresten (Prasad) des Gottesmahls alle Pilger und die obengenannten Besucher gespeist werden. Man wird ein Gast Gottes, was natürlich auch verpflichtet. Wer kann, spendet, wer es nicht kann erfährt die Segnung und Güte dieses Opferkreislaufs. Tempelköche sind ayurvedische Ernährungswissenschaftler die für Gott kochen. Damit sind sie wahre Spezialisten, was gutes geschmackvolles Essen anbelangt. Und das ganz ohne Abschmecken! Man muss sich mal das Motiv dieser Menschen auf der Zunge zergehen lassen.

Bettler ohne religiöse Ambitionen hingegen, haben keine Chance dort etwas abzustauben. Will man sich länger an diesen Orten aufhalten, ist es gut wenn man sich als nützlich erweist.

Die wichtigsten Tempel der jeweiligen Religionsgruppe oder Kaste sind die besonderen Top- Reiseziele der Hindus. In einer Art, die man spirituellen Tourismus nennen kann, was durchaus kein Urlaub ist. Wenigstens einmal im Leben sollte man einen heiligen Platz aufsuchen. Pilger finden Unterkünfte, Übernachtungsmöglichkeiten und Kantinen oder Kochmöglichkeiten an den Tempeln. Die Götter sind immer auf Besuch vorbereitet. Manche Tempel unterhalten ganze Städte die von Pilgern bewohnt werden, Städte (ohne permanente Einwohner) mit eigener Infrastruktur mit Kraftwerken, Busservice und Flughafen für die Gäste Gottes. Indische Reisebüros bieten Tirtha- Yatra Touren an. Primär geht es bei diesen Reisen der Hindus um die Reinigung und Beseitigung des Schmutzes, dem man unweigerlich im materiellen (sündhaften) Leben ausgesetzt ist. Mandir, Devasthan und Tirthas, wie man die heiligen Plätze nennt, haben die Kapazität diesen Schmutz und mentalen Müll zu absorbieren. Sekundär hat man natürlich auch alle Freuden die eine Reise bieten kann. So gibt es z.B neben tausenden von allgemeinen Shivatempeln, zwölf besondere Yotir-Lingam-Tempel, als die wichtigsten Reiseziele für die Religionsgruppe der Shivaiten. Bei allen zwölf eine Begegnung mit Gott Shiva gehabt zu haben, ist das Ziel einiger Wanderasketen. Ein Haupt-Tempel aus diesem System befindet sich in Kathmandu/Nepal. Der Berg Kailash, als ursprünglicher Sitz des Gottes Shiva befindet sich sogar in China. Seit einiger Zeit ist es Hindupilgern auch wieder erlaubt zu diesem heiligen Platz, dem Mansarovar- See am Fusse des Kailash zu pilgern. Vaishnavas, die Hingegebenen des Gottes Vishnu und seiner Frau der Glücksgöttin Laxmi folgen ähnlichen Systemen. Durch die Schönheit dieser Plätze mit ihren eindrucksvollen Sehenswürdigkeiten, sind sie inzwischen auch für sinnlichen westlichen Tourismus attraktiv geworden.
Wo immer sich Halbgötter, ganz offensichtlich, an einem gedachten Punkt (Brahma-Bindu) oder nach dem Wissen der Veden aufhalten, z.B wo sich mehrere Flüsse treffen, in (heissen) Quellen, bestimmten Baumgruppen, versteinerten Termitenhügeln, Höhlen, Brunnen, Seen, Flüssen, Bergen, Wasserfällen oder aussergewöhnlichen Naturwundern sind entweder heilige Plätze (Tirthas), Tempel (Mandir), oder beides. Da wo sich gleich mehrere Götter (deva) aufhalten, diese Plätze werden Deva-sthan genannt. Tirthas (sanskrit) werden als "Furt" verstanden. Eine seichte Stelle im Fluss der materiellen Welt, wo man die Möglichkeit hat, in eine spirituelle Welt überzusetzen, oder, wo ein Aufenthalt vorteilhaft ist, um die göttliche


Tempel in Khajurao

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Transzendenz zu verstehen.

Gott (im Gegensatz zu den Göttern) hat seinen Tempel in den Herzen der Wesen. Wer noch Skrupel hat, kann ihn dort in Form von Gewissen wahrnehmen. Aus dem Grunde betet (bittet) man nicht zu Gott. Für die weltlichen Belange incl. Seel- oder Hirnsorge sind die (Halb-)Götter zuständig. Zu Gott geht man nur wunschlos, man liebt ihn, also versucht man ihm in den Tempeln zu geben, nicht zu bitten oder zu borgen. Diese liebevollen Gaben schliessen den Kreislauf aller Dinge und optimieren das gesunde Verhältnis von Geben und Nehmen:
Von Gott - über die Natur - zu Gott.

In Moscheen, christlichen, wie jüdischen Gotteshäusern gibt es keine Darstellungen von Gott, auch wird die göttliche Natur vernachlässigt, und durch Politik oder Sozialarbeit ersetzt. In diesen Religionen befindet sich Gott immer irgendwie im Geheimen, ist unnahbar wie in einem Versteck oder unsichtbar im Hintergrund. Oft ist er ein Objekt von Spekulationen und Interpretationen, da man kaum Angaben über ihn in den Schriften findet. Viele Hindernisse und Blockaden verhindern dem Sünder sogar einen direkten Kontakt, da im Himmel, sonstwo oder anderweitig verhindert. Den Juden ist es, um Anmassung?? zu unterdrücken, nicht erlaubt Gottes persönlichen Namen auszusprechen, obwohl er einen hat. Die Bhuddisten haben in ihrer Philosophie gar keinen Gott, stellen aber die Vielzahl der (Halb-)Götter als Natur oder übermenschliche kosmische Kräfte dar.

Hindus dagegen, als weltweit einzigste vegetarische Religion betrachten den Spirit mit Philosophie, Kultur und individueller Praxis. Sie versuchen frei und offen, mit dem notwendigen Respekt, nach allen Regeln der Kunst und soweit man als Mensch in einer limitierten Welt überhaupt dazu fähig ist, die ganze Pracht des Allpotenten darzustellen. Gottes opulenten Reichtum, Wissen, Schönheit, Kraft, Ruhm und seine Entsagung kann man an Mandir, Devasthan, Tirtha, anderen heiligen Orten oder durch die vedische Literatur verstehen lernen. Der eine Urgott zeigt sich an den Tempeln in der Vielfalt der Götter. Man kann diesen Spirit in beeindruckenden Extasen oder Trancen erleben, welche durch eigene Hingabe oder das allgemeine Bewusstsein oder der Atmosphäre die den heiligen Plätzen zueigen ist, hervorgerufen werden.
Die Tempel selbst beherbergen immer heilige Besonderheiten, Darstellungen von Heiligen, der Gottheiten oder ein Bild Gottes, so wie Er in den vedischen Schriften beschrieben wird. Manchmal auch einen Spiegel, damit man Gott in sich betrachten kann.
Das Innere wie Äussere dieser handwerklichen Meisterstücke kann man erst verstehen, wenn man die Weisheiten der vedischen Schriften und damit die Hintergründe der Details kennt. Viele Tempel stehen an einem heiligen Platz wo sich irgend welche Naturwunder abspielen. Heilig bezieht sich bei den Hindus auf Heilbringendes für die Wesen, sei es körperlich, geistig oder spirituell. Die biologische Natur wie wir sie kennen, wird nach vedischem Verständnis von einer Art Supernatur (Götterwelt) kontrolliert und bewegt. Diese 330 Mio. Götter machen ihren Job hauptsächlich zur Zufriedenstellung es einen Ur-Gottes und beleben somit die Natur. Im Gegenzug für alles Erbrachte wird dieser Prozess durch die Opfer der Menschen unterstützt, denn Menschen und Götter leben in Abhängigkeit zueinander. Es ist also eine Integration und Ergänzung von einer nutzbaren Natur, die von den Wesen ausgebeutet wird, und die dem Göttlichen ihren Tribut zahlen. Wer den Göttern opfert, wird von Ihnen materiell und in allen Lebenslagen zufriedengestellt. Somit ist der Tempel ein Medium zur spirituellen Welt, ist immer Opferstätte, wo mit Gottesliebe und Hingabe Blumen, Blätter, Frucht und Wasser/Milch dargebracht werden. Tieropfer, Alkoholopfer und Schamanentum findet man sehr selten und auch nur in spirituell unterentwickelten Gesellschaften oder Religionsgruppen.



---- Heilige Plätze ----


Der heilige Fluß Ganges ist der materielle Körper der Halbgöttin Ganga. So wie die sichtbaren Flammen und spürbare Hitze des Feuers, der Körper des Feuergottes Agni ist, oder wie unser materielle Körper der Sitz unseres persönlichen spirituellen Selbst (Ich) ist. Ganga entstand an den Zehen des Urgottes Vishnu und kommt aus der materiell unmanifestierten Welt, um mit ihren Kräften Heil auf diese Erde zu bringen. So etwas Nobles wird von den Menschen erlebt, erkannt und natürlich


Neuere Tempel der Narmada- Quelle
honoriert. So bauen die Menschen Tempel der Verehrung für diese personifizierte Naturgegebenheit Ganges. Sie opfern ihr an den Ufern mit Ritualen und Gaben. Sie sorgt fürs Klima, und der lebensnotwendigen Bewässerung der Felder. Als Göttin sorgt sie für das sofortige spirituelle Heil (Befreiung von weiteren Geburten in einem bedingten Leben) desjenigen, der mit ihrem Wasser in Berührung kommt. Pilger die von weit her zum Ganges kommen, nehmen das heilige Gangeswasser literweise mit sich zurück in ihre Dörfer. So hat die ganze Dorfgemeinschaft und das Vieh auch etwas davon. Von anderen heiligen Orten nehmen die Pilger sich aus gleichem Grund auch die heilige Erde mit und streuen sie auf ihre Felder, um einen höheren Ernteertrag zu haben. Der heilige See in Pushkar (Rajasthan) wird auf ähnliche Art verehrt. Nach dem Veda entstand dort das Leben auf dieser Erde. Gott Brahma, der Gott der Schöpfung liess eine Rose aus der Götterwelt auf die Erde fallen. Sie tupfte dreimal auf und dort entstanden Quellen. Eine davon speist diesen Pushkarsee, aus dem sich das Leben in allen 840000 Lebensformen über die Erde verbreitete. Dieser See ist nun eine Opferstätte der Entstehung des Lebens. Menschen kommen von weither, um dort die Asche ihrer Verstorbenen zu versenken und den Kreis zu schließen. An diesem See ist es verboten, sich oder seine Kleider mit Seife zu waschen um das Heiligtum nicht zu verunreinigen. In dem Ort der an dem See liegt und mehr als 5000 Tempel hat, ist fleischliche Nahrung zur Würdigung der Entstehung des Lebens polizeilich verboten.
So kam es, daß man an die schönsten Plätzen in der indischen Natur die durch die vedischen Schriften als heilig ausgewiesen wurden, mit einer eben so schönen Architektur, Kunst, Poesie, Wissen und einer gewaltlosen Zivilisation dekorierte. Wenn man mit dem vedischen Wissen vertraut ist, und diese Plätze nicht zu sehr vom westlichen Tourismus beeinflusst sind, trifft man dort gewiss Gottvater, und Mutter Natur mit ihren Kindern, den Göttern, Menschen, Tieren, und Pflanzen in absoluter Harmonie und spiritueller Einigkeit. Nur während der Zeit eines Festivals ist an den Tempeln, Tirthas und Devasthan die Hölle los. Menschen kommen vollbepackt mit Sünden um sie hier abzuwaschen. Ansonsten haben diese Plätze etwas Paradiesisches, wenn man mit dem Begriff etwas anfangen kann.
Das beste Beispiel eines heiligen Platzes ist der 1200km. lange Power-Fluss Narmada in Madhya- Pradesh (Mittelindien). Tausende von Tempel dekorieren seine Ufer.


versinkende Tempel an der Narmadaquelle

Alte versinkende Tempel
« Bild:Dieses sind sehr alte Tempel in den Dschungeln der Maikal-Range, an der Quelle des Narmada-Flusses. Der jetzige, neuere Tempel der Narmadaquelle ist ca. 300m entfernt. Die Quelle ist gewandert. Es unterstützt die Aussagen der alten vedischen Schriften (Puranas), daß dieser Fluß ein sogenannter "Rhewa" ist. Das heisst, sein gesamtes Flußbett ist auch in ständiger Bewegung, nicht nur das Wasser. Vielleicht ist ja "Rhewa" eine andere Bezeichnung für Erdbebengebiet. Damit würden aber die ganzen Staudamm-Projekte (Sardar- Sarovar) die am Narmada laufen und Weltaufsehen erregen, eine ungemeine Gefahr darstellen. Der kulturelle und menschliche Schaden (Umsiedlung von Milionen! von Menschen ) ist in jeden Falle, ob Erfolg dieser Projekte oder nicht, enorm. Auch würde die einzigartige Flora und Fauna des Tals zerstört werden. Die Menschen, die entlang des 1200km langen Flusses leben, protestieren mit Recht gegen solche Vorhaben der Regierung Indiens. In den alten Schriften (Puranas) findet man Passagen, wo über ähnliche Projekte in vergangenen Zeitaltern und über Versuche sich mit diesem Fluß anzulegen, berichtet wird. Nach diesen Überlieferungen sind solche arroganten Mutmassungen des Menschen wie auch der Halbgötter aber nur zum Scheitern verurteilt. Das ganze Gebiet welches Narmada- Devi durchfliesst, von der Quelle zur Mündung, ist ein heilger Platz und ihre Ufer sind die berühmteste Pilgerstrecke in Indien. Somit steht der Fluss unter dem Schutz der Götter.
(siehe auch: Götter, Einsteiger od. Reisebericht/Omkareshwar)
Das Scheitern eines solchen Projektes aus mystischer Vergangenheit kann man ca.500km flußabwärts bestaunen:

----- Panorama Bildanimation -----

Klick hier oder ins Bild um die Animation zu betrachten (740X350/ jpg/ 95kb.)
Foto des Wasserfalls vom Dach einer Pilgerherberge in der Wildnis

"Am Narmada- Wasserfall der tausend Wasserfälle"
Bild ^: Die Menschen erzählen hier über den Mißerfolg des mächtigen Halbgottes Sahasrabahu-Arjun, der mit seinen tausend Armen versuchte, den Narmada an dieser Stelle mit uns Menschen unbekannten, supernaturalen Kräften und Techniken zu blockieren. Es war schon immer und für alle, auch für die Halbgötter eine Herausforderung diesen Fluss zu kontrollieren, um das Wasser und dessen Kraft besser zu nutzen. Narmada- Devi, lässt sich aber nicht aufhalten, dafür wird sie in allen Schriften und den Bewohnern des Narmadatales gepriesen. Der uralte von ihr zerstörte Megadamm schuf bei seiner Zerstörung im Laufe der Zeit ein Wasserfallgebiet. Dieses erstreckt sich auf eine Größe von 2X3 Kilometer. Die Erklärung für das Scheitern liefert die Geschichte gleich mit:
Hier kann man sehen mit welchen Methoden Narmada ihr Bett freihält. Diese großen Löcher (1.5- 2 mØ), oft metertief, entstehen während der Monsoonzeit wenn Göttin Narmada von ihren "Kindern" den 900 Nebenflüssen, die ihr aus dem Vindhya-Gebirge im Norden und dem Satpura- Gebirge im Süden zufliessen, gespeist wird.

Kleine Steinchen , grosser Schaden

Kleine, bis zu hundert Kilo schwere Steine werden durch die Wasserkraft in Bewegung gebracht und bohren sich ins Gestein. Selbst massiver Fels wird im Laufe der Zeit instabil und bricht. Warum sollte es den, mit moderner Technik gebauten Staudämmen anders ergehen?? Narmada ist schliesslich die Tochter des mächtigen Gottes der Zerstörung SHIVA. In den Löchern schleifen sich dann die berühmten Narmada- Shivalingams. Steine die in die Löcher gelangen, kriegen durch dauernde Rotation angetrieben durch das Wasser eine Phallusform. Die schönsten werden in den Shivatempeln entlang des Flusses installiert und verehrt (siehe auch "Götter"). Nun versucht man, allerdings auch schon seit Jahrzehnten, mit moderner Technik dieser Göttin zu Leibe zu rücken. 32!! Staudämme (Teilstücke) waren von den Russen geplant, um die Wasser in den Griff zu bekommen. Clever, aber daraus wurde nichts! Zum Ärger der armen Bewohner des Narmadatals hatte die Weltbank dabei so viele Jahre Riesensummen in dieses Sardar-Sarovar Projekt gesteckt. Ohne Erfolg. Nun wurden durch Einsicht und Vernunft diese Gelder gestoppt. Andere Investoren zogen sich auch zurück. Indien will aber immer noch auf eigene Rechnung weitermachen. Es wird sich im Laufe der Zeit noch zeigen, ob die indische Regierung die alten Schriften und deren Inhalt besser überdenkt, bevor sie diese hirnrissigen "New- age Tempel-Projekte" weiter vorantreibt. Alle wissen: Narmadas natürliche Aufgabe ist es, zu fließen. "Narmade har har" rufen die Leute überall seit eh´ und je´ an diesem heiligen Fluss zur Begrüssung. Das heißt soviel wie: Fließe Narmada, Fließe.

Solche Tempelanlagen im Narmadatal würden dem Sardar- Sarovar Staudamm- Projekt zum Opfer fallen und auf Nimmerwiedersehen verschwinden.
Inzwischen ist das gescheiterte "Ancient Damproject" im jetzigen Wasserfall der tausend Wasserfälle ein heiliger Ort. Pilger kommen her, um an einer Svayamboo- Lingam die sich in diesem Wasserfall gebildet hat, (Naturwunder) ihre Opfer zu bringen. Als idealer Platz für Asketen oder heilige Menschen leben dort natürlich Yogis und Sadhus um Yoga zu praktizieren, oder philosophischen Studien nachzugehen.
Zerstörte Tempelfestung


Ich beobachte die ganzen Projekte an diesem Fluss mit einem Schmunzeln, da ich Narmada und ihre Abneigung gegen Mauern die sie behindern wollen, und die moderne Technik kenne. Nur kann ich damit den Bewohnern des Narmadatals die Besorgnis um ihre Heimat nicht nehmen. In den alten Schriften wird aber gesagt, daß die Göttin Narmada für 27 Weltperioden (kalpa) lebt und fließt. Erst acht sind bisher vergangen. Ein Kalpa umfasst einen Zeitraum von 4 Zeitaltern der kosmischen Schöpfung im Manifestierten, und denselben Zeitraum im unmanifestierten Zustand. Ich hoffe dieses gibt guten Mut für weitere Demonstrationen gegen das Staudamm-Projekt und Kraft für den Fortbestand des kulturellen, religiösen und spirituellen Lebens der Menschen, die an diesem Fluß leben, oder die ihn zu diesem Zweck aufsuchen.
Bezeichnend sind diese Bilder
Dieser Tempel hat schon einige Fluten des Flusses überstanden. Die Festungsmauer eines Forts hingegen wurde vom Narmada welcher in der Monsoonzeit um 15-20 Meter steigt, einfach abrasiert.
NARMADE HARE HAR...     NARMADE HARE HAR...


----- Tempel -----

im Ostindien- Stil



Tempel in Bhubaneshwar
(Ostindien)


In Orissa wo das Land und die Leute unter sehr harten Bedingungen leben und wo Naturkatastrophen Gang und Gäbe sind, haben die Menschen besonderen Respekt vor den Göttern und machen alles um sie zu beschwichtigen und wohlzustimmen.


Sri Jagannath
Der Tempel des kontrollierenden Gottes des Universums Jagannath: Dieser Tempel ist Tabu für alle Nichthindus. Sollte es aber mal passieren, daß ein Unbefugter an den Wachen vorbeikommt, wird der Tempel geschlossen und von grundauf gereinigt. Sollte man also einer Kaste angehören, der es nicht erlaubt ist in den Tempel zu gehen, bleibt einem die Möglichkeit den Gott des Universums auf einer seiner Reisen zu sehen. Dafür kommt er an bestimmten Zeiten im Jahr aus dem Tempel. Die wichtigste Reise die Er für die Menschen macht ist das Ratha- Yatra, wo 100000-de Besucher das Ereignis verfolgen. Pilger kommen aus ganz Indien um Jagannath zu sehen. Es ist ein grosses Erlebnis, wenn man auf dem Fest sieht, wie sich Menschen in ihrer Hingabe zu dem höchsten Gott verhalten.


oder Südindien- Stil

Dieses ist kein Tempel, sondern nur das Eingangstor
und eine sehenswerte Mauer die einen Tempel vor
unerwünschtem Besuch schützen soll.

Srisailam; Yotirlingamtempel

exellente Bildhauerkunst

Es war ein aufregender Rundgang entlang dieser
Mauer. Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus




Fast jeder Stein der Mauer ist mit
mystischen Szenen aus den heiligen
Schriften in excellenter Kunst dekoriert.

verzierte Mauer


Tempeltor
Der unverkennbare südindische Tempelstil mit den reich verzierten Tempeleingangstürmen bezeugt die meisterliche Handwerkskunst. Auch hier erzählen die Skulpturen wie die Götterwelt funktioniert.

Erotische Szenen dienen der Aufklärung über das sexuelle Leben und wie man mit den Wünschen umgeht. Grundlage dessen ist die Kama-Sutra, welche eine Zusammenfassung der Kama- Sastra, dem Lehrbuch der Wünsche ist (Kama= Lust, Wünsche)


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Mehr Bilder von den holy Spots mit ihren wunderschönen Tempeln findet Ihr im Fotoreisebericht
unseres "Thirtha- Yatra", einer Reise zu den heiligen Plätzen in Mittel- und Südostindien.

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Indisches Kolam- Floordesign

Straßen- Sandmalereien werden zu besonderen Festen im ländlichen Indien vor den Eingängen der Hütten und Tempel gemalt. Ganze Wettbewerbe der jungen Mädchen und Frauen in der Nachbarschaft "wer die Schönsten malen kann", werden ausgetragen. Sie sind davon überzeugt, daß die Glücksgöttin Laxmi diese "Einladung ins Haus zu kommen" nicht ignoriert.

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Mehr über diese indische Kunst findet ihr hier »



Kolam-fotos »


Be Vegetarian, it is Nonviolence in Action!



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