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Lasst den Pilger wie eine Biene sein.
Er geht ins Dorf wie zu der Blume,
und sammelt den Nektar
ohne die Blüte zu verletzen
.

Beispiele traditioneller Reisen
Tipps für eine Indienreise
Wohin in Indien?
Allgemeines aus der Praxis


Einsteiger, auf den Straßen der indischen Wanderasketen
Schon mal daran gedacht, nach Indien zu fahren? Wie die alten Seefahrer vor 500 Jahren von diesem geheimnisvollen Land magisch angezogen wurden, so ergeht es heute im Zeitalter der Eisenvögel immer mehr Menschen. Indien bereitet sich auch immer mehr auf Touristen vor, und es ist ein Leichtes geworden, hin zu kommen und dort zu reisen. Die Interessen an diesem Land sind breit gefächert, Gesundheit von Körper und Geist, die reiche Kultur, vielseitige Natur, vielfältige Religionen und spirituale Wissenschaften sind nur einige Attraktionen, die Indien in Fülle zu bieten hat. Vom Sonnenbaden am Strand mit anschließender Technoparty, oder gipfelstürmendem Trekking oder Wildbachrafting, bis zur weltabgeschiedenen Meditation in einer Höhle.
Ihr möchtet eine Abenteuer- oder Erlebnistour in Indien machen und wißt noch nicht wie? Nun denn, dem kann abgeholfen werden. Diese Site bietet eine theoretische Grundlage für fast alle touristischen Fragen. Wenn zudem noch Interesse an spiritualer Feuerrad; ein Emblem des Gottes VishnuKultur mit Selbstverwirklichung, Yoga, Philosophie, Tradition oder comparativer ReligionMuschelhorn ,ein Emblem Vishnus vorhanden ist, hat man schnell ein wirklich gutes Motiv um Indien zu besuchen. Hier findet ihr Anregungen und Denkanstösse, um in diese etwas unbeachtete Schatztruhe Indiens zu blicken. Indien ist für spirituelle Erlebnisreisen ein ideales Land, bietet darüber hinaus eine Menge materielle Sehenswürdigkeiten und eine grandiose Natur. Die einheimischen vedischen Schriften schlagen für solche Interessen ein Thirta- Yatra, eine Reise zu den Naturwundern, Gott und den Göttern an den heiligen oder geheiligten Plätzen vor. Solche Reisen werden traditionsgemäß von Wanderasketen, Yogis, Pilgern, Familien und anderen gottesbewußten Wahrheits- und Erleuchtungssuchenden seit tausenden von Jahren praktiziert. Ein Tirtha-Yatra ist für Einzelgänger oder gleichgesinnte Gruppen, nicht aber für Ferien-Urlauber. Zudem ist es ungefährlich, da man auf einem Tirtha- Yatra, im Gegensatz zum gewöhnlichen Tourismus mit materialistischen, egoistischen Motiven, leichter integriert wird, denn jeder versteht diese Art der Reise und jeder weiss es zu schätzen. Auf diesem Weg offenbaren sich dann alle indischen Geheimnisse. Berühmte Routen sind festgelegt. Manche kann man an einem Tag bewältigen, andere dagegen dauern Jahre. Dabei gelten gewisse Grundregeln, z.B. einen gewaltlosen, vegetarischen Lebensstil, zumindest an den Tempeln und in deren Anlagen. Es ist wichtig zu wissen, daß an den Tempeln in Indien, bis auf ganz wenige Ausnahmen, eine vegetarische Kultur gelebt wird. Die 5 Elemente Wasser, Erde, Luft, Feuer. und Äther sind Gottheiten und werden dementsprechent behandelt. Auch übt man sich etwas in Disziplin und läßt westliches sexuelles Verhaltenes, Umarmung, Küssen, Händchen halten etc.) besser im Verborgenen. Diese sogenannten Freiheiten wirken in der indischen Öffentlichkeit äußerst störend und werden mit Mißbilligung oder Hohn honoriert. Es kann bei Nichtbeachtung unter Umständen passieren, daß sich skrupellose Individuen dieser Freiheiten annehmen, oder als Herausforderung sehen. Dann wird es gefährlich und kann in einem Disaster enden.! Sehr wichtig ist die Wahl der Kleidung!! Sie dient in Indien als Emblem des jeweiligen Standes oder Kaste. Innere wie äussere Sauberkeit ist ein "Muss".

Beispiele traditioneller Reisen.Seitenanfang

Das sogenannte "Chare- Dhama- Yatra" ist eine berühmte Pilgerstrecke, auf der man die vier großen heiligen Plätze: Badrinath im Norden; Dwarka im Westen; Rameshwaram im Süden; und Jagananath- Puri im Osten Indiens, auf dem kürzesten Weg "von Tempel zu Tempel" verbindet. Beliebt ist auch das Narmada-Parekrima (zufuß), es dauert für die einmalige Umrundung des Flusses Narmada: Drei Jahre, drei Monate und dreizehn Tage. Das sind ca. 5-8 km jeden Tag. In der Regenzeit: Stillstand an einem der zahlreichen Tempel entlang des Flusses. Man wandert von Omkareshwar (Bild) zur Quelle und am anderen Ufer zur Mündung bis zur arabischen See. Dann wieder am anderen Ufer zurück nach Omkareshwar. Dabei ist man nach Möglichkeit Mittellos, ohne Geld und Habe, denn frühestens wenn man in die Dschungelgebiete kommt wird man von Tribals zur Mittellosigkeit gezwungen. Nur die unentbehrlichen Notwendigkeiten zur Selbsterhaltung sind angebracht, da unattraktiv für die Eingeborenen. Für die notwendige Verpflegung in Form von Naturalien die man sich dann selbst zubereiten muß, sorgen seit jahrtausenden die zahllosen Tempel oder Bürgermeister der Dörfer die entlang des Flusses liegen. Erreicht man einen Tempel oder ein Dorf wo man sich verpflegen muss und übernachten will, ruft man laut das Mantra "Narmade- Harr" und jeder weiß Bescheid. Aha, ein Wanderer auf dem Weg der Selbst- findung oder Selbst- verwirklichung und ist mittellos. Man bekommt Saisonfrüchte und Gemüse, Mehl, Linsen, etwas Fett, Tee, Milch, Zucker und ein Gheebhatti. Das ist ein mit Butterreinfett getränkter Wattebausch (Docht), aus dem man ein kleines Lämpchen baut und bei Sonnenuntergang am Fluss mit einem kleinen Ritual abbrennt. Um die Lebensmittel zuzubereiten, sammelt man getrockneten Kuhdung und ein paar Zweige fürs Feuer. Am Tempel oder am Fluss kann man die Zubereitung opfern, dann essen und übernachten. Am nächsten Morgen geht es weiter: Narmade harr, Narmade harr. Man bleibt nicht länger wie nötig. Sollte man mehr wie 41 Tage an einem Platz verweilen, ist es angebracht ein Kanayan- bhojan zu veranstalten, indem man wenigstens sieben Kindern aus dem nächsten Dorf die unter 8 Jahre alt sind (Kanaya), ein Festmahl zubereitet. Ist man wirklich Mittellos erfragt man Spenden zu diesem Anlass, indem man das Narmada Mantra in Städten oder Dörfern spricht und die Hand aufhält. Es gibt Menschen, die eine Runde nach der anderen pilgern, bis sie dann irgendwo am Narmada sterben. Eine Runde erstreckt sich über 2400 km, teilweise durch große Dschungelgebiete.



Start einer Pilgertour: Omkareshwar und der heilige Fluß Narmada in Mittelindien (M.P)
Man grüsst am Narmada mit „Narmade harr”, oder „Hari Om” in Omkareshwar
Hari Om.mp3, 95kb.

Es gibt in Indien eine Menge solcher vorgeschriebenen Routen. Hier geht es also nicht um Überlebenstraining wie im kurdischen Hochland, sondern um Überlebenstraining in Bezug auf dieses und das ewige Leben in einer spiritualen Welt. Hat man einmal geschmeckt was es ist, verliert man den Reiz, große schöne Grabkammern wie das Taj Mahal, Mumtaz Mahal oder andere fade Touristenattraktionen aus vergangenen Kriegen wie Burgen, Forts oder Schlösser zu besuchen. Die lebende Götterwelt bietet mehr. Wenn Ihr Ähnliches noch nicht gemacht habt, fangt langsam an. Vorbereitung ist alles und etwas Gottvertrauen unerläßlich. Also nichts für selbstherrliche Egoisten.

Hier ein paar Tipps für den Einsteiger auf Indienreise: Seitenanfang

Man muß ja nicht gleich das "Chare- Dhama" absolvieren wenn man nach Indien fährt, aber man sollte zur Kenntnis nehmen, daß der klassische Pauschal- wie Rucksacktourismus nicht ohne Schaden einhergeht. Diese kulturellen Schäden können durch die Devisen welche ins Land fließen nicht wieder rückgängig gemacht werden. Aus dem Grunde möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, sich möglichst vor der Reise reichhaltig über die indischen Sitten, Gebräuche, Moral und Weltanschauung zu informieren. Besonders dann, wenn man aus religiösen, spiritualen oder kulturellen Motiven dieses Land besucht, oder intensiven Kontakt zu den Menschen haben will.
An Touristenplätzen oder größeren Städten ist das vielleicht nicht so wichtig, aber dort wo die indische vedische Kultur lebt, wo Gott und die Götter verehrt werden, schon.
Wichtig: Heilige Plätze in der Nähe von Gewässern (Seen, Flüsse, Fälle etc. ) sollte man aus vielen Gründen den anderen bevorzugen. Es ist immer gut in Indien reichlich Wasser in der Nähe zu haben.
Nützliche Reisetipps, Do´s and Don´ts etc., findet man reichhaltig im Internet z.B in anderen Reise- und Erlebnisberichten, oder in literarischen Reiseführern. Das möchte ich Laxmi; die Glücksgöttinnicht wiederholen. Spirituale Laxmi, die Göttin des GlücksReiseführer gibt es leider noch nicht, darum sollte man, um überhaupt ein Bild zu bekommen auch indische Webseiten besuchen, die sich mit dem Thema "Thirta Yatra" befassen.
! Ohne grundlegendes Wissen, ohne jegliche Sprachkenntnisse oder geeigneten Reiseführer kann ich jedem der keine Abenteuer mag, nur abraten, solche Touren wie hier auf den folgenden Seiten beschrieben, zu unternehmen. Speziell solche in die Stammesgebiete der Tribals und Eingeborenen. Dieser Hinweis dient dem eigenen, wie auch dem Schutz der Tribals! Ein Blick auf unsere Tourmap (siehe: Reiseverlauf) zeigt, welche Gebiete von Indien für solche Touren interessant sind, aber auch, daß es keine Gebiete für touristische Urlaubstrips sind. Man ist auf sich alleine gestellt und muß alles selbst organisieren. Keine Hotels, Gepäckträger, Restaurants, keine englische Sprache, nichts was man noch kennt. Es kam selten vor, daß ich "Nicht-Inder" mit gleichen Motiven und Zielen auf meinen Touren getroffen habe. Dies mag vielleicht an der Weite Indiens liegen, aber auch, daß der normale westliche Tourismus sich nur an bestimmten Plätzen in Indien aufhält und diese Art der Reise nicht so bekannt ist. Okay, Schrecken genug verbreitet.

In jedem Fall antworte ich bei Interesse gerne auf etwaige weitere Fragen zum Thema Thirtha-Yatra, Organisation etc. Dieses Thema lässt sich nicht weiter wie hier pauschal beschreiben.
Das selbe gilt bei allgemeinen Fragen über Indien oder zum Thema einer "Reise mit Kindern"
Zurück zur Vorbereitung:

Wohin in Indien ?Seitenanfang
Wenn man nach Indien fährt, kommt man um einen Kulturschock nicht herum. Das wird oft ohne Skrupel ausgenutzt, und dauert in der Regel 2- 3 Wochen. Man kann sich nur davor schützen, indem man die einschlägigen Touristenplätze und alles das, was an westlichen Stil erinnert meidet. Der Schock mindert sich zwar nicht durch solch eine Massnahme, aber man vermeidet einige unangenehme Überraschungen und spart eine Menge Geld. Indien ist sehr gross und man verpasst überhaupt nichts, wenn man etwas unbekanntere Plätze aufsucht. Ganz im Gegenteil, man profitiert von deren Vorteilen. Englisch wird fast überall gesprochen.
Informiert euch vorher gut über das Reiseziel und Klima. Es gibt Reiseführer/ Guidebooks zu jeder erdenklichen Gegend. Die besten Informationen über sehenswerte Plätze in Indien findet man aber in den zahlreichen Bahnhofs-Buchhandlungen. In jeder Gegend gibt es verschiedene Ausgaben. Nicht nur "Lonley Planet". Eine gute Landkarte ist unerläßlich, nochmal: bei selbstorganisierten Reisen ist eine gute Landkarte unerläßlich. Da es in Indien aber keine guten Karten gibt, ist es schon besser eine mitzunehmen. Es lohnt sich, dafür ein paar Euro mehr anzulegen. Die Knickstellen in der Karte sollte man mit breitem Paketklebeband von hinten gegen Verschleiß sichern. Die besten Reiseführer zu dem Thema "Thirta- Yatra" sind die vedisch- mythologischen Schriften und traditionellen Erzählungen welche auf die einschlägigen Plätze der jeweiligen Gottheiten und Naturwunder (siehe: Götter) verweisen. Kommt man aus verschiedenen Gründen mit diesen Schriften nicht klar, gibt es auch in den Bahnhofs-Buchhandlungen abertausende verschiedene Comic- Hefte, die inhaltlich in einfachem Englisch diese heiligen Schriften über die mystische Götterwelt an den heiligen Plätzen lebhaft und weise darstellen. Man kann sie mit etwas Geschick an anderen Bahnhöfen gegen Hefte tauschen die man noch nicht kennt. Oder man knüpft in Indien Kontakt zu anderen, die auch auf spirituellen Reisen sind oder waren.
Ist man erst einmal in Indien, sieht man des öfteren solche Götterbilder in Geschäften, Hotels, Chai-, shops - ja eigentlich überall. Dann sollte man sich über den oder die Plätze informieren, die auf den Bildern dargestellt sind. Meist waren die Besitzer solcher Bilder auch auf Pilgertour, haben sie von dort mitgebracht und dann in ihren Wohnungen oder Geschäften, meist in der Nähe des Haustempels und oft mit Blumen geschmückt aufgehängt. Spricht man die Leute darauf hin an, erzählen sie stolz über ihr Thirta-Yatra.
Beispielbilder
oben: Auf diesem Bild finden wir neun heilige Plätze oder Naturwunder die einen Bezug zu dem Ort in der Mitte des Bildes haben. Der Ort ist der Start und Endpunkt einer Drei-jährigen Wanderung wobei der Fluß Narmada in Zentralindien umrundet wird. Die Bilder in den Ecken sind die heiligen Plätze des "Chare Dhama" (s.o) im äußersten Norden, Süden, Westen, und Osten von Indien. Solche Plätze sind immer sehenswert, weil dort die Götter wohnen und sich die Menschen und die Natur von ihrer besten Seite zeigen. Irgend ein kleines, großes oder unvergeßliches Wunder findet man an solchen Plätzen immer.

rechts: Ein Bild der Flußgöttin Narmada an ihrem angestammten Platz der Quelle. Auf dieser "Karte" findet man alle sehenswerte Plätze, welche die Quelle umgeben.An jedem der Plätze ist etwas außergewöhnliches und gehören zu einer Rundwanderung.Wenn man einen guten Platz gefunden hat, wird man trotzdem überrascht sein, wie viele Sehenswürdigkeiten an einem einzigen heiligen Ort sind.Diese Vielseitigkeit macht solch eine Tirtha- Yatra- Reise auch touristisch attraktiv.Diese Art von Götterbildern bekommt man nur an den Orten den sie beschreiben.


Dieser Platz ist gut für einen Monat Aufenthalt.

Allgemeines aus der PraxisSeitenanfang
In Indien kriegt man praktisch alles was man unterwegs braucht und vieles mehr, von der Kleidung bis zu den Gewürzen die man noch nicht kennt. Das einzigste was ich bei längeren Aufenthalten in Indien vermißt habe, ist Bohnenkaffee. Es ist sogar besser mit einem Minimum an Gepäck und Ausrüstung von Zuhause loszufahren und sich in Indien auszustatten, da die notwendigen Artikel den dortigen Umständen besser angepaßt sind. Zum Beispiel: Kochtöpfe welche geeignet sind, auf offenem Feuer zu kochen, Kleidung ohne synthetische Fasern, ayurvedische (Naturheil-) Medizin usw. Auch sind die für ein Yatra notwendigen Artikel dort recht billig, und vor allen Dingen unauffälliger als westliche Kleidung und knallig-poppige Schlaf- oder sperrige Plastik- Rucksäcke. Kleine Geschenke für solche Kinder die nicht fragen, wie Kugelschreiber, Münzen oder andere Kleinigkeiten etc. sollte man schon mitnehmen, denn auch mit Haarklammern kann man Schlösser öffnen. Und mit etwas Liebe öffnet man die Herzen. Man sollte nicht mit leeren Händen in dieses gastfreundliche Land fahren.
Gepäck:
Das Gepäck solltet ihr mit Bedacht zusammenstellen. Ich halte überhaupt nichts von Touren, bei denen dann Träger angeheuert werden, die dann meinen Komfort schleppen müssen. Ich nehme also grundsätzlich nur soviel mit, wie ich unter den dortigen Bedingungen auch tragen kann. Das sind 5- 8 kg. Gepäck, und eine Decke die man zusammengefaltet über die Schulter hängen kann. Dies ist dann zudem ein gutes Polster für den Tragegurt der Tasche, und man kann sie sich bei Kühle und Kälte gleich umhängen. An Kleidung braucht man nicht viel, da man wegen des Klimas oft nach dem " Wash & Wear " Prinzip verfahren kann.
Sauberkeit und Hygiene:
Ein sehr komplexes Thema, denn was wir im Westen unter Hygiene verstehen, ist trotz des gleichen Zieles, anderer Art als die der Inder. Hier ist mehr die eigene Intelligenz und die beheimatete Tradition vedischer Hygiene gefragt als Sterilisation. Darum hier nur ein paar Faustregeln: Alles was die Lippen eines anderen berührt haben ist Tabu. Es ist durchaus üblich, daß man sich den Tee in seinem eigenem Glas oder Becher servieren läßt. Bis vor einiger Zeit wurde Tee noch in Einweg- Tonschälchen verkauft und Essen auf Blättern serviert. Glas aber, welches gereinigt werden muß wird derzeit durch westlichen Einfluß immer prominenter. Nur die Reinigung von Glas ist mangelhaft. Bei den üblichen Bechern aus Metall ist es um die Hygiene besser gestellt, da sie mit keimtötender Asche gereinigt werden. Also, Augen auf. Vorsicht ist ein großer Teil der Hygiene in Indien, besonders an den Plätzen, wo "Western Style" imitiert wird. Händeschütteln bei der Begrüßung, nein Danke! In diskretem Abstand faltet man die Hände und sagt Namaste. Mit der rechten Hand wird gegessen und saubere Dinge getan, mit der Linken die Unsauberen. An Touristenplätzen kann man Toilettenpapier erstehen, welches dann oft die Kanäle verstopft, da man sich auf indischen Toiletten mit Wasser reinigt, und dieselben dafür ausgelegt sind. Ist man auf dem Land, geht man so weit wie möglich aus dem Dorf und nimmt sich das Wasser zur Reinigung in einem Extra-Behälters der nur diese Aufgabe hat (Lota genannt) mit. Jeder hat seinen persönlichen Lota. Ist ein Fluß in der Nähe, holt man sich das Wasser in seinem Lota und geht weit vom Ufer weg um sein Geschäft zu verrichten. Danach reinigt man Hände und Behälter mit Sand oder Asche und Wasser. Die tägliche Reinigung des Körpers wird bei den höheren Kasten bis zu vier mal, inklusive der Unterwäsche vollzogen. Dazwischen kommen noch etliche Halbe Bäder (Beine, Arme und Gesicht), oder Viertel Bäder (Hände und Füsse). Auch wird in Indien eine innere Hygiene der Gedanken und Worte sehr geschätzt. Bei Tempelbesuchen die Schuhe ausziehen und Frauen sollten es vermeiden, während ihrer Regel ins Innere eines Tempels zu gehen. Wichtig: Beim Bad in einem Fluß sollte man berücksichtigen, die Flüsse heilig sind, was man in Indien auch verstehen kann. Man bleibt bedeckt und wäscht sich darunter, denn mit Nacktbaden verärgert man die Götter sowie die Leute. Man schöpft das Wasser in einem Behälter aus dem Fluss und übergiesst sich oder die zu waschende Kleidung ausserhalb des Wassers. Dann seift man sich ein und spült auf gleiche Weise mit dem Behälter. Selbst zum Händewaschen schöpft man das Wasser in den hohlen Händen und wäscht sie dann ausserhalb. Zur Zahn- und Mundpflege geht man mit einem Behälter ein paar Meter vom Ufer zurück und spuckt dabei nie ins Wasser. Danach, wenn man sauber ist, kann man auch eine Runde schwimmen. Hineinspringen vermeiden! In manchen Gewässern ist sogar das Waschen mit Seife verboten. An Brunnen, Zisternen oder an Trinkwasser- oder Bewässerungspumpen verfährt man nach gleichem rücksichtsvollen Prinzip.
Essen:
Bei längeren Touren sollte man selber kochen. In Indien sind Reisende die Selberkochen sehr geschätzt. Schnell gewinnt man Freunde, denn Essen ist ein überaus beliebtes Thema der Inder. Um nicht soviel Gepäck zu haben, gibt es auch allerorts für ein paar Cent Einweg- Tonutensilien zum kochen, und aus Blätter gefertigte Teller, Tassen und Schalen die als Einweggeschirr dienen und nach dem Essen mit den Speiseresten an die Tiere verfüttert werden. Feuerstellen oder Kocher findet man überall oder man kann sie sich ausleihen. Ein praktische Sache. Sollte man in Herbergen leben die einem Tempel zugehören, ist es sehr wichtig Kein Fleisch, kein Fisch, keine Eier, kein Alkohol, keine Zwiebeln und kein Knoblauch zu verwenden. Wer solche Nahrung zu sich nimmt und danach riecht, gehört zu einer niederen Kaste und wird dementsprechend behandelt oder sogar gar der Tempel verwehrt. Wenn man nicht selber kocht, und auf gemachtes Essen angewiesen ist, sollte man sich gut überlegen und schauen wo man ißt. In kurz: Das vegetarische Essen im Bahnhofsrestaurant, das was man privat im Haushalt als Gast bekommt, oder "Prasad" aus den Tempelküchen ist unbedenklich. Man nennt solches Essen "Shudda", rein, pur. Dann gibt es Quick- Restaurants die frisch vor den Augen (wenn man will) zubereiten. Solange vegetarisch und mit sauberer Umgebung: O.K! Eine Zubereitung sollte wegen des Klimas nicht älter als drei Stunden sein. Ausnahme sind Süssigkeiten oder Nahrungsmittel die mit Ghee (Butterreinfett) zubereitet wurden. Hier gelten 24 Stunden. Alles andere kommerziell angebotene Essen sollte man, nach Möglichkeit vermeiden. Es bringt früher oder später Übles.
Medizin:
Sollte es aber mal der Fall sein, daß einem übel wird, den faulen Eiergeschmack im Mund kriegt oder gar Durchfall, Erbrechen und Bauchschmerzen, ist es angebracht vorgesorgt zu haben. Es gibt dafür eine Wundermedizin die, wenn sie schnell angewendet wird, noch viel mehr kann als nur den Magen und Darm in aller Schnelle zu kurieren. Zahnschmerzen, Kopfschmerzen, Rheuma, Insekten- und Skorpionstiche, Wundbehandlung und Erkältung kann man mit diesem ayurvedischen Mittel mit Erfolg behandeln. Man muß es nur dabei haben um es schnell anzuwenden. Ideal verpackt in 2 bis 5 Gramm kleinen Fläschchen darf diese "Erste Hilfe" in keinem Gepäck fehlen. Leider gibt es keine einheitliche Bezeichnung für das Mittel und wird in jedem Staat unter anderem Namen verkauft. Im Ayurvedic- Medical- Store, in Drogerien oder manchmal auch im Lebensmittelgeschäft kann man es unter dem Namen AMRITDHARA, LAXMANDHARA oder PRANASUDA erstehen. Wenn man dann noch 10 Gramm "Sulfurpowder" dabei hat, kann man sich noch sehr effektiv gegen Entzündungen die durch Hautverletzungen hervorgerufen wurden, behandeln. Nach einem gründlichen Reinigen der Wunde wird das Pulver darübergenebelt. Eine andere gute Methode ist Merkurchrome eine rote Flüssigkeit welche die Wunde desinfiziert und schützt. Auch hier:vor dem Auftragen Wunde säubern. Merkurchrome hat den Nachteil, daß es nicht Auslaufsicher ist und das ganze gepäck ruinieren kann. Pflaster und Verbände nur kurzzeitig oder tagsüber zum Schutz gegen Fliegen anlegen, aber soweit wie möglich meiden. Wund- oder Antibiotika-cremes sind bis zur letzten Möglichkeit zu vermeiden. Antiseptische Waschzusätze (Dettol) nur für die Kleidung verwenden. Gegen die Mosquitoes muß man sich schützen, alleine schon wegen der Infektionsgefahr ganz übler Krankheiten. Hier hilft ODOMOS(auch für Kinder) oder MOSFREE als Repellent: gegen Abend auf offenliegende Körperstellen auftragen. Für Räume gibt es Netze, verschiedenes Räucherwerk (Tortois- Coil) oder auch elektrische Mückenscheuchen. Nach einem Insektenstich lindert ODOMOS auch das Jucken und hilft der Versuchung zu widerstehen, sich an der Stelle zu kratzen, was schlimme Infektionen hervorrufen kann. Mehr Medizin braucht man normalerweise nicht im Gepäck. Vorbeugung und Heilung bei 60000! Allgemeinkrankheiten bieten die Blätter des heiligen TULSI- STRAUCH . Auf einem Tirtha- Yatra kann man sie leicht bekommen, da man oft in Tempelnähe ist. Man findet diese Sträucher praktisch vor jedem Vishnu Tempel, da die Göttin "Tulsi- Devi", welche diesen Strauch beseelt, als dritte Frau Vishnus verehrt wird. Zur allgemeinen Vorbeugung: Jeden Tag 2-4 Blätter (sehr wohlschmeckend) zu sich nehmen. Bei Fieber: Aus 25 Blättern + 5 gemahlenen Pfefferkörnern einen Aufguß mit kochendem Wasser machen und trinken.
Bekleidung
Die Fertigkeiten des Tarnen und Täuschens, damit man nicht gleich wie Fremde und als solche erkannt wird, erlernt man am besten vor Ort. Wird man nämlich entdeckt, muß man schon als Fremder Rede und Antwort stehen. Das kann aber bei der natürlichen Neugierde der Inder recht zeitraubend werden. Es gibt noch viele andere Gründe sich in Indien indisch zu kleiden obwohl Westerndress, oft aus Synthetik, immer populärer wird.
Kleider machen Leute, das gilt auch in Indien. Zu oft passiert es, das westliche Reisende bei der Kleiderwahl oft ein wenig zu praktisch denken. Kauft man sich eine Pluderhose die dem Klima angepaßt ist, an der man unten noch ein Bündchen haben will, damit es die Mosquitos nicht so leicht haben, darf man sich nicht wundern, wenn es mit dem Tarnen und Täuschen nicht so richtig klappt. Denn diese praktischen Bundhosen sind eigentlich indische Frauenunterwäsche. Steht man dann damit auf der Straße, na ja, man kann sich schon denken... „Hey Mister, where do you come from ?????”.
Ideale Kleidung für Mann und Frau findet man in den sogenannten "KHADI- BHANDAR" Shops, welche Mahatma Ghandi ins Leben gerufen hat. Man findet sie überall in Indien. 100% natürliche Materialen in Handverarbeitung geben das Beste (Klima) für den Körper. Auch wird man mit solcher Kleidung respektiert, denn die Leute wissen sie selbst zu schätzen, obwohl sie sich so etwas nicht immer leisten können. Bei den klimatischen Verhältnissen ist diese Kleidung "Khadi" genannt das Beste und schafft wirkliches Wohlbefinden. Tagsüber kühlt sie, nachts wärmt sie, ist sehr haltbar und Waschfest. Manchmal sind die "Ready-mades" in diesen Shops etwas dürftig in der Auswahl, aber das gleichgenannte Khadi- Material ist auch meterweise zum Maßschneidern erhältlich. Maßschneidern ist sehr preiswert und an jeder Ecke möglich. Eine typische Khadi-Kluft für Männer setzt sich aus Unterhemd (Banyan) mit Innentasche für Papiere, Geld etc., Wickeltanga (LANGOTHA), bequemer Hose (PYJAMA) , dann einem lockerem Hemd mit Taschen (KURTHA) und einer praktischen Weste mit Innentaschen(Westcoat) zusammen. Für den bequemen Hausgebrauch dient ein "LOONGI" (4,50m X Beinlänge), welches nur die Beine bedeckt. Ein Turban als Kopfbedeckung schafft zwar die nötige Tarnung und ein gutes Klima fürs Gehirn, ist aber mit seinen 12m Länge extrem schwierig zu binden. Es ist aber auch üblich, sich mit anderen Tüchern z.B ind.Handtüchern (SAFI), die man um den Kopf wickelt, gegen die Sonne zu schützen. Dünne Loongis tun es auch.
"PUNJABI" nennt man eine klimatisch angenehme Kombination aus weiter Hose und bequemen Überkleid für Frauen. Mit einem dazugehörigen dünnen Schal kann man den Kopf vor der Sonne aber auch vor den geilen Blicken der Männer schützen, wenn man durch Moslemgebiete kommt. Wenn Frau es mit typisch indischem Wickelkleid probieren möchte, verlangt man einen "SAREE" (5m X Beinlänge). Dazu gehört ein Unterrock (Petticoat) und eine bauchfreie Bluse (Blouse), die man auch maßschneidern lassen kann. Auch hier sollte man sehen, das man immer reine Baumwolle kauft, denn selbst 20% synthetische Fasern im Material bringen den Körper unnütz zum Schwitzen. Die Khadi- Shops verkaufen nur Artikel aus der Village- Industrie, also meistens von guter Oualität und Handarbeit. Man darf sich beim Kauf von echtem Khadi nicht beirren lassen wenn sich im Gewebe vermeintliche Fehler zeigen oder die Farbaufdrucke nicht regelmässig erscheinen. Es sind keine Fehler, ohne diese scheinbaren Mängel wäre es kein Khadi. Mahatma Ghandi rief dieses Unternehmen ins Leben, um der armen Bevölkerung auf dem Land und in den Dschungeln bessere Lebensbedingungen zu schaffen. So profitieren die Tribals und Eingeborenen noch heute von dieser Idee, so wie auch die Verbraucher ihrer naturbelassenen Artikel. Hygieneartikel, Duftöle, Lebensmittel, religiöse Artikel wie Räucherstäbchen etc. werden auch in den Khadi-shops angeboten.

Die traditionelle Kleidung der indischen Männer ist ein 5 oder 9 Meter langes "DHOTI" welches zu einem Beinkleid in Hosenform gewickelt wird. Man muß es probieren, denn es birgt ein unbekanntes Maß an Kleidungskomfort und Eleganz. Die Wickeltechniken läßt man sich vor Ort zeigen, da sie von Staat zu Staat und von Kaste zu Kaste verschieden sind. Einer westlichen Hose am ähnlichsten sind die Dhotis der Kriegerkaste aus Rajasthan. Sie werden "DOLANGI" genannt, weil sie im Gegensatz zum "EKLANGI" beide Beine vollständig umhüllen. Damit ist es den Kriegern auch möglich, auf Pferden zu reiten, was bei der Priesterkaste der Brahmanen mit ihrem Wickelstil des Dhotis nicht geht. Aus den 9m- Dhotis wickelt man Hose und Hemd aus einem Stück.
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